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Grüner Wegweiser für Ciclovia Alpe Adria Radweg mit Fahrradsymbol, zeigt Route nach Möllbrücke R1 auf Deutsch und Italienisch.

Reisebericht Alpe Adria-Radweg (Teil 1)

Alpen und Adria, Berge und Meer, die Seen und die See: Der 410 Kilometer lange Alpe-Adria-Radweg von Salzburg bis Grado durch das Salzburger Land, Kärnten und Friaul Julisch Venetien bietet all das.

Reisebericht **Alpe Adria-Radweg** (Teil 1)

Vom Alpenrand bis ans Meer

Los geht's in Salzburg, wo barocke und moderne Bauten im Einklang locken und natürlich das Musikgenie Mozart. Einst war es das Salz – heute sind Kultur und Kulinarik die bestimmenden Themen. Nicht nur während der Festspielzeit beherbergt die Stadt Menschen aus aller Herren Länder, die Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse, das Schloss Mirabell und den Dom besichtigen. In den Gassen entdecken wir einen Hutmacher und Cafés wie das traditionsreiche Tomaselli. Zur Einstimmung „gemma auf ein Kaffeetscherl“ in Salzburg, denn Genuss ist hier einfach ein Thema. Einen Einspänner vielleicht, oder lieber einen Braunen?
Nebenan handgerollte Original Salzburger Mozartkugeln, die echten in blau-silberner Folie, in den Auslagen des Schaufensters der Café-Konditorei Fürst. Der Urenkel des Erfinders, Norbert Fürst, stellt sie bis heute aus Nougat, Pistazienmarzipan und Schokolade her.

Salzburger Dom mit zwei barocken Türmen und grünen Kupferkuppeln. Ein großer ornamentaler Brunnen steht im Vordergrund auf dem Domplatz.

Milchprodukte sind ein weiteres prägendes Genussthema der Region, z. B. der Käse im winzig kleinen „Kaslöchl“ in Salzburg. Auf den nur sieben Quadratmetern drängen sich die Kunden und 150 verschiedene Käsesorten. Von diesen kleinen, aber großartigen Geschäften finden sich viele in den Gassen. Auf alle Läden weisen übrigens kunstvoll gestaltete, schmiedeeiserne Ausleger hin, die sich dem Stadtbild anpassen müssen, auch die der moderneren Firmen.

In Salzburg gönnen wir uns noch eine Schifffahrt, die auf der Salzach den Blick auf allerlei Sehenswürdigkeiten ermöglicht, unter anderem auf die alles überragende und riesige Festung Hohensalzburg. Es könnte nicht schöner sein: Das Boot dreht sich im Kreis und schaukelt zu Mozartklängen. Der englische Kapitän und sein Schiff tanzen Walzer.

Touristenboot auf der trüben Salzach in Salzburg mit historischer Altstadt und Festung Hohensalzburg auf dem Hügel unter blauem Himmel.

Aber nun: Ab aufs Fahrrad und in die Pedale treten. Die Salzach entlang geht’s hinaus aus der Stadt und durch den Tennengau. Die beeindruckenden Berge hat man dabei immer wieder im Blick. In Bischofshofen befindet sich zur Rechten die Skisprungschanze. Da hinunter möchten wir lieber nicht rasen. In Schwarzach machen wir Pause bei einem Jausenbrettl und schauen dem bunten Treiben vor einem Gasthof zu.

Zwei Holzbretter mit Aufschnitt, Käse, Gurken und gekochten Eiern. Roter Saft und Milch in Glaskrügen auf Gartentisch.

Wasser marsch

Einige Male geht’s noch auf und ab und dann durch den Klammsteintunnel ins Gasteiner Tal. „Gmiatlich“ fahren wir an Kühen, Höfen und Ziegen vorbei nach Bad Hofgastein mit seiner Alpentherme und zwei Thermalbadeseen. Sie erlauben es einem, auch im Spätherbst noch im warmen Wasser zu planschen. Thermen sind hier ein wichtiges Thema: Schon ein paar Kilometer weiter in Bad Gastein locken 17 Thermalquellen, aus denen eine Million Liter Wasser pro Tag sprudeln. Schnurstracks sollte man sich in die Felsentherme begeben und die Wadln entspannen.

Die Route führt direkt vorbei am Bad Gasteiner Wasserfall. Alte Villen zeugen von früheren Besuchen der Hautevolee. Franz Schubert soll hier mehrere Werke komponiert haben. Auch Kaiser Friedrich III. oder der Arzt Paracelsus zementierten den Ruhm als Monte Carlo der Alpen. Zur Eröffnung des Bahnhofs der Tauernbahn reiste eigens Kaiser Franz Joseph im Salonwagen an. Hier steigen wir aber noch nicht ein, erst am Bahnhof Böckstein verladen wir die Räder und rasen durch die Tauernschleuse nach Mallnitz. Denn die Alpen überquert man nicht, sondern durchquert sie mit dem Shuttlezug. Eine entspanntere Alpenquerung dürfte es für Radfahrer kaum geben. Eine lang gezogene, rasante Abfahrt folgt. Der Film im Hintergrund ist nicht schlecht: Schnee bedeckte Berggipfel, sattgrüne Wiesen mit gelben Butter-, Schlüsselblumen und Löwenzahntupfern. Ab und an plätschert ein kleiner Wasserfall im Mölltal. Im Schanigarten (Österreichisch für Biergarten) gibt’s Kärntner Kasnudeln mit brauner Butter, dazu einen Sommerspritzer, bitte sehr, gnä Frau.

Dichte Blumenwiese mit gelben Butterblumen, rosa und violetten Blüten, blauen Kornblumen und hohen Gräsern als natürlicher Teppich.

Vom Wasser ist man auch in Kärnten nie weit entfernt. In Spittal an der Drau kann man sich sofort ins „Warmbad“ begeben: Drautalperle heißt es. Den Boden des Spittaler Volkskundemuseums im Schloss Porcia ziert ein 200 qm großes Panoramafoto von Kärnten und zeigt ganz deutlich die Wasserwelten in Kärnten, die vielen Seen und die Wasserader Drau, an der entlang wir weiter nach Villach radeln. Dort gibt es gar ein 182 qm großes 3D-Relief des Bundeslandes mit Ton-, Bild- und Lichteffekten im Schillerpark. Für den guten Überblick lassen sich aber auch die 239 Stufen des 94 Meter hohen Stadtpfarrturms der Jakobskirche erklimmen. Der höchste Turm Kärntens bietet Ausblicke bis hin zu den Julischen Alpen.

Weißes Barockschloss Porcia in Spittal mit rotem Ziegeldach und zylindrischen Türmen. Großer Springbrunnen in türkisfarbenem Becken im Vordergrund.

Doch erstmal schlendern wir weiter durch die Gassen der hübschen Altstadt. Denn auch wer hier nicht übernachtet, kann das alles unbeschwert genießen: Direkt an der Draubrücke lockt der Radbutler, wo Rad und Gepäck kostenlos und sicher verstaut werden können. Kärntentherme heißt das Spittaler Wasser-Vergnügen mit Blackhole-Rutsche, Thermal-Außenbecken und sprudelnden Düsen. Ah! Noch ein Glasl Kärntner Wein am Abend, dann gehen wir „napfatzn“. In Kärnten bedeutet das schlafen.

Fußgängerzone in der Villacher Innenstadt mit bunten Gebäuden, historischer weißer Säule und Bergen im Hintergrund unter blauem Himmel.

Über eine eigens für Radfahrer erbaute Brücke biegen wir ab und fahren nun die Gail entlang gen Italien. Fast einsam ist es hier. Kiesbänke und Flussstrände locken zur Pause. Über Arnoldstein wacht die Klosterruine, unten der kuriose Schrotturm. „Erzeugung von Schroten durch Herabgießen von der Höhe“ steht da geschrieben. 1975 wurde der Betrieb eingestellt. Im Bäckerei-Café am Ort hört man Deutsch, Slowenisch und Italienisch. Das ist im Drei-Länder-Eck nicht verwunderlich, doch Slowenisch ist in Kärnten auch Amtssprache und hat eine lange Geschichte. Das Österreichische fasziniert uns sowieso immer wieder, und wir sammeln Wörter: Preispickerl, Stubenmädchen, Fluchtfolge.

Person liegt am Kiesstrand neben klarem Flusswasser mit Tourenrad und roten Packtaschen, umgeben von üppigem grünem Wald.

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